...*Reiten kann man also tatsächlich lernen?!*...

mercredi 4 mars 2015

Hallo zusammen und herzlich Willkommen in meinem Reitstundentagebuch!






Ich kann nix, aber ich will’s lernen. Und unter dem Motto „was nicht ist kann ja noch werden“ versuche ich nun mein Glück. Erste und größte Hürde: Reiten lernen. Ein großes Kapitel!







Vielleicht sollte ich noch den ein oder anderen hoffnungsvollen Leser warnen, bevor es richtig los geht – hier wird’s eher selten bis nie Bild- bzw. Videomaterial geben. Hier werden meine reiterlichen Rück- (bitte wenige) und Fortschritte (bitte viele) aufgeschrieben, hier darf gerne (sofern sich hier tatsächlich Leser finden... :D) angeregt diskutiert werden, konstruktiv kritisiert werden und hier dürfen auch gerne Erfahrungswerte ausgetauscht werden...

Dies ist definitiv keine Schickimicki-Glitzer-Blingbling-Wer-hat-das-schönste-Outfit-und-das-schönste-Pferd-und-die-tollsten-Banner-und Collagen-Freakshow, sondern schlichtweg ein öffentliches Reitstundentagebuch. Ohne eigenes Pferd und ohne RB – aber mit „Schulis“. Die Namen werden von mir übrigens geändert. ;)

Wer noch nicht schockiert ist, darf gerne weiterlesen. :D

Zunächst muss ich aber etwas ausholen, ich starte daher mit einem Rückblick.







Rückblick. Teil I


Pferde fand ich schon immer toll. Autofahrten mit der Familie, die an irgendwelchen Pferdekoppeln vorbei führten, wurden durch ein nervtötendes Aufklatschen meinerseits in beide Hände mit dem Wort „Pfäärdeeee!!!“ sehr gestört. Das war für meine Familie ungefähr so anstrengend wie der sonst für Kleinkinder eher typische „Wann sind wir endlich da??“ –Satz , den ich, soweit ich mich erinnere, wenn überhaupt eher selten verwendete.

Spaziergänge sollten ebenfalls, wenn nur irgend möglich, an Koppeln vorbeiführen (was war ich enttäuscht, wenn dann keine Pferde da waren!), und das höchste der Gefühle war es natürlich, wenn uns Reiter begegneten und ich sogar mal die weichen Nasen dieser wunderbaren Tiere berühren durfte (meistens war ich aber zu schüchtern, um selbst zu fragen ob ich das durfte, das erledigte dann mein Papa).

Pferde waren für mich etwas ganz besonderes, gar eine seltene Rarität (wir lebten nicht gerade in einer Gegend, in der viele Pferdeställe waren), umso gieriger sog ich alles auf, was mit Pferden zu tun hatte. Bücher wurden angeguckt, ich malte viiiele Bilder, und eine Geschichte wurde erst spannend, wenn mindestens ein Pferd darin vorkam.

Natürlich wollte ich reiten lernen. Aber meine Eltern meinten, das sei zu teuer, und außerdem bekommt man O-Beine davon. ... :confused:



Lange durfte ich nicht. Erst mit 9 machte ich mit meiner damals besten Freundin, die auch dem Pferdevirus erlegen ist, einen Anfänger-Schnupperkurs auf Islandpferden mit. Die Mutter meiner Freundin hat es irgendwie geschafft, meine Mama zu überreden, dass ich da ja auch mitmachen könne.

Soweit ich mich erinnern kann, ging dieser Kurs über eine oder zwei Wochen.

Wir lernten, wie man sich einem Pferd nähert und es anspricht, wie man es aufhalftert, wie man es führt, wie man es putzt, wie man es im Roundpen „longiert“ (wurde ohne Longe gemacht), kleine Stallarbeiten wurden erledigt und zum krönenden Abschluss durften wir geführt ins Gelände reiten, natürlich erst mal nur Schritt.

Da wuchs der Wunsch, weiter zu machen. Diese Reitschule bot pro Jahr drei 10er-Kurse an. Irgendwie ließen sich meine Eltern erweichen, und ich durfte nun endlich „richtig“ mit dem Reiten anfangen.

Drei Jahre war ich dort. Ich lernte Standardhufschlagfiguren in Schritt, Trab (leicht und Aussitzen), Galopp (leichter Sitz, Aussitzen), linksrum, rechtsrum, Halten, Vorhandwendung, Geländereiten. Aber das wars.. Mehr lernte ich nicht... Nichtmal tölten, geschweige denn Pass! Frechheit, dachte ich mir damals. Außerdem mussten wir innerhalb unserer Reitstunde unsere Pferde putzen und satteln, vorher durften wir nicht anfangen, und je nach Verschmutzungsgrad des Pferdes war dann meist nur noch eine halbe Stunde für die Reitstunde übrig. Das fand ich richtig doof. So gut es mir ansonsten dort gefiel – ich wollte was lernen!

Besagte Freundin war mittlerweile aus selbigen Gründen in einem Stadtstall untergekommen, da wollte ich aber nicht hin, weil die Pferde keine Koppeln hatten und ich so viele dubiose Geschichten über diesen Stall gehört hatte („gute Pferde werden gekauft und wenn sie nach ein paar Monaten entweder psychisch oder physisch kaputt sind, kommen sie zum Schlachter“ etc. – es waren Gerüchte! Trotzdem sträubte ich mich. Und die fehlenden Koppeln sowie denkmalgeschützten winzigen und düsteren Stallungen waren einfach Fakt).



Da ich sonst keinen Stall kannte, blieb mir nichts anderes, als zu nehmen was ich nehmen durfte, und das waren 2 Wochen Reiterferien pro Jahr. Nicht gerade förderlich für eine kontinuierliche Reitausbildung, aber besser als nichts. :)

Zu diesen Ferien gibt es allerdings nicht wirklich viel zu erzählen. Manchmal durfte ich zwei mal im Jahr eine Woche fahren, manchmal auch nur eine Woche im ganzen Jahr.



Da gab es zum Beispiel einen Ponyhof, auf dem ich erste Springerfahrung sammelte. War nett da, aber ich wurde schnell zu alt und der Reitunterricht war jetzt natürlich aus heutiger Sicht auch nicht wirklich anspruchsvoll (riiiesen Abteilungen in den „Dressurstunden“). Hier war ich zwei Mal - übrigens mit meiner damals immer noch besten Freundin.



Dann gab es einen großen FN-Reitbetrieb, bei dem ich das erste Mal das Wort „Ausbinder“ hörte – die Pferde wurden alle ausgebunden, allerdings ritt man dort mit kilometerlangen Zügeln. War nett, um Gewichts – und Schenkelhilfen zu optimieren, aber immer so reiten? Nee. Hier war ich auch zwei Mal.



Dann kam der für mich tollste Hof – das erste Mal „richtiger“ Dressurunterricht, Hier lernte ich Begriffe wie Biegung, Stellung, Anlehnung. Vorher nie gehört! Und das Gelände war TRAUMHAFT! Morgens wurde ausgeritten (und zum ersten Mal wusste ich, was es heißt, zu „Fetzen“ – wobei sich die Pferde super regulieren ließen), und nachmittags war Dressurunterricht. Hier kam auch immer die gleiche Truppe an Feriengästen, sodass sich ein guter Draht entwickelte. Brieffreundschaft – kennt das noch jemand? ;)

Drei Jahre in Folge fuhr ich dort einmal im Jahr hin - leider erfuhr ich dann, dass der Pächter gewechselt hatte (andere Pferde, kein Ferienbetrieb mehr), sodass ich dort nie wieder hinfahren konnte, obwohl ich das doch so gerne gemacht hätte....



Es wurde also höchste Zeit, sich eine RB zu suchen...





...*Reiten kann man also tatsächlich lernen?!*...

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