Don Rocko de Faszanatas- mein Spiegel aus Fell

vendredi 6 février 2015

Ich suchte im Frühjahr 2014 ein neues Pony für mich. Es war klar, daß es diesmal keine reinrassige PRE- Stute sein sollte, sondern wieder ein Tinker (so wie die Dickmadame, die ich vor 20 Jahren schon mein Eigen nennen durfte).



In den Zeiten von Facebook läuft ja sehr viel darüber ab. Ich stellte eine Suchanzeige in verschiedene Gruppen ein und es meldeten sich auch einige bei mir, doch nie war das passende dabei. Entweder waren sie zu alt, zu jung oder zu klein.



Doch dann meldete sich eine Dame mit einem tollen Tinkerstinker. Wir schrieben hin und her, ich bekam Fotos und dann....





NIX!





Die Dame meldete sich einfach nicht mehr. Ok, ich fragte auch nicht weiter nach, denn ich dachte, daß der Tinkerstinker nun schon ein neues Heim gefunden hatte. Fand ich zwar schade, konnte ich aber wohl nicht's machen.



Derweil schaute ich mir auch andere Verkaufsplattformen an. Dabei stieß ich auf einen so süssen Tinker, der mein Herzchen zum klopfen brachte. Er schaute aus wie meine damalige Tinkerstute, er war ein Porzellanschecke wie sie und er war breit wie sie.



Ich MUSSTE ihn anschauen, koste was es wolle. Also klemmte ich mich in Windeseile ans Telefon und sprach mit den Besitzern.



"Ja, er ist geländesicher. Ja er ist eingeritten. Ja er ist ein gaaaaaaaanz lieber. Nein er buckelt nicht." bekam ich beim Telefonat zu hören. Er wurde so über den grünen Klee gelobt, daß mein Bauchgefühl erst mal skeptisch aus dem Bauchnabel schielte.



Als ich nachfragte, warum man denn sooooo einen tollen Tinker verkauft, bekam ich zur Antwort, daß nicht die Zeit da wäre, ihn weiter zu fördern. Er hätte etwas besseres verdient, als auf der Weide zu versauern und nur einmal die Woche bewegt zu werden



So weit so gut, das klang logisch... Dachte ich so bei mir...



Wir machten einen Termin, ich packte meine Freundin ein und wir fuhren ca. 150km um den kleinen Schatz anzuschauen.



Bei Ankunft erwartete mich eine sehr nette Familie nebst Freundin der Frau, die etwas weniger nett aus den Augen schaute. Na whatever. Ich wollte sie ja nicht kaufen.



Ich ging mit der Besi auf die Weide und da kam mir der kleine Schatz schon entgegengelaufen. MIR! Mein Herz weitete sich zu einem saftigen Steak.



Strick ans Halfter gemacht, von der Weide gewackelt und geputzt. Er ließ alles ganz lieb mit sich machen. Das Satteln überließ ich den Besitzern, da ich körperlich etwas gehandicapt bin und den schweren Westernsattel nicht heben konnte. Dies teilte ich der Besi mit. Auch sagte ich, zum gefühlten 24. Mal, daß ich ja kein Pony gebrauchen kann, das bockt, da mein Rücken fratze ist.



Nein, nein wurde mir, auch zum wiederholtem Male, versichert, der Kleine bockt nicht. Er ist gaaaaaaaaaanz toll lieb.



Das fand der Kleine aber dann auch doof. Gesattelt werden war wohl nicht so sein Ding. Ok, kann man dran arbeiten, ist nicht schlimm.



Dann kam die Besi mit einem Pelham aus der Sattelkammer und gab es mir. Ich schaute in dem Moment wohl wie ne Kuh wenn's donnert und fragte, warum ein so junges Tier mit Pelham geritten wird. Die Antwort der Besi war, daß er einen so großen Kopf hätte und sie keinen anderen Zaum gerade da hätten.



Mein Bauchgefühl schnappte ein zynisches "Ach ja?" durch den Bauchnabel zu mir hoch. Ich Dussel ignorierte es.



Hätte ich mal besser drauf gehört. Hab ich aber nicht. So ist das halt, wenn man Herzchen in den Augen hat.



Ich trenste den Kleinen also mit dem Pelham und ging mit ihm zum dortigen Platz. Dort gurtete ich noch mal nach, stieg auf, setzte mich im Sattel zurecht und tippte ihn mit meinen Waden an.



Der Kleine lief los, ich lenkte ihn nach links und hui los ging die wilde Fahrt. Der Kleine bockte wie eine Wildsau einmal diagonal über den Platz. Leider habe ich ihm mit den Zügeln einen auf den Zahn geben müssen, damit er stehen blieb.



Wutschnaubend stieg ich vom Pony und warf der Besi mit den Worten: "Das war's dann wohl." die Zügel zu. Die Freundin der Besi fragte mich erstaunt, warum ich denn abgestiegen sei. Da kam mir fast echt die Galle hoch. Ich hatte zig Mal gesagt, daß ich kein Pony nehmen kann, das Rodeo mit einem spielt.



Aufgrund meines Bauchgefühls fragte ich: "Ähm wie lange ist er denn unter dem Sattel?"



Antwort der Besi: "Heute das 10te Mal."



Ich war platt. Da erzählte man mir am Telefon, der Kleine sei geländesicher und eingeritten und da erfahre ich nach einem Rodeo, daß ich, eine für ihn vollkommen Fremde, auf's Pony raufhüpft, ohne mir davon etwas zu sagen. Hätte ich das gewußt, hätte ich mich führen lassen, oder wäre erst gar nicht aufgestiegen. Weder die Besi noch deren Gatte machten den Eindruck, als seien sie überrascht von seinem Rodeo.



Ich fuhr enttäuscht nach Hause und war froh daß mein Rücken nach der Aktion sich nicht meldete und Ärger machte.



Beim nächsten Probereiten war ich schlauer...





Don Rocko de Faszanatas- mein Spiegel aus Fell

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